Mein Lieber

Liebesbrief

Mein Lieber

Liebesbrief

Ich habe eigentlich nicht sehr lange nachgedacht, bevor ich Dir jetzt diesen Brief schreibe. Es ist eigentlich simpel und mir ganz deutlich, was ich Dir schreiben will. Ich glaube, ich schreibe es einfach so heraus.. Du weißt, wie meine Gefühle zu Dir sind und dieses unerwiderte, dieses schreckliche Wissen darum, dass Du mich womöglich nicht so sehr liebst, sondern nur die Art, wie ich Dich liebe … es bringt mich um.

Weißt Du, ich will nicht mehr kämpfen, deinem Stolz zusehen, wie er sich ausbreitet und all das, was wir hatten, niederstreckt. Liebe ist niemals bedingungslos, stellt sich aber nicht über Andere. Es macht mir Angst, dass Du nicht da bist ! Nenn‘ es krank, nenn‘ es ungesund; ich nenne es Liebe. Liebe muss nicht immer den Konventionen folgen und Liebe folgt niemals dem Schema F, weil sie so anders ist, jedes Mal, wenn sie passiert. Und jetzt, wo sie mir passiert ist, sollte ich eigentlich vor Glück strotzen und zeigen, dass es auch anders geht. Aber kannst Du Dir vorstellen, dass dieses Glück zwischen uns auch so zerbrechlich ist? Es gibt so viele äußere Umstände, die mich erschaudern lassen, die ich aber wiederum kurzzeitig vergessen kann, um Dir zu begegnen… – Dich an den Augenliedern zu küssen oder Dir etwas ins Ohr zu flüstern, nachts, wenn wir mit der Taschenlampe unter der Bettdecke lesen. Aber wie kann ich mir sicher sein? Ist Kontrolle nicht nur eine Illusion?